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19.11. bis 23.11.2014

Lambert Maria Wintersberger
Portraits '70 - '90

Cologne Fine Art 2014

/ 5
Fotos: Bräuning Contemporary

Als Lambert Maria Wintersberger Ende der 60er-Jahre ins Rampenlicht der zeitgenössischen Kunstszene trat, gelang ihm dies mit seinen sogenannten Verletzungsbildern, klinisch reinen, technisch perfekt gemalten, jedem subjektiven Pinselduktus enthobenen, kosmetisch-klaren Gemälden, die verletzte Gliedmaßen, zerschnittene Fingerkuppen oder von Büroklammern perforierte Lippen zeigten. Sie begründeten seinen Ruf als einer der führenden deutschen Pop-Art-Vetreter und wurden sein frühes Markenzeichen.

Seit Mitte der 70er-Jahre begann Wintersberger eine radikale Abkehr vom bisherigen Stil hin zu einem neo-expressionistischen, kraftvoll gestisch-subjektiven Malduktus. Dieser Prozess der – sicherlich auch schmerzhaften - künstlerischen Identitätsf indung und Weiterentwicklung vollzieht sich nicht zuletzt in einer Serie von (Selbst-)Portraits, die zwischen 1974 und 1977 entstanden sind. Sie sind besonderes Zeugnis des stilistischen Umbruchs in Wintersbergers Werk.

Auch in seinen nachfolgenden Werkzyklen veränderte der Maler – wenn auch weniger radikal als beim ersten großen Bruch – seinen Malstil. Und auch in ihnen kam Wintersberger auf das Thema Portrait und Selbstportrait zurück, sodass in späteren Themenkomplexen wie Mythen, Amerika, Sport oder seiner „Bleu-Blanc-Rouge“ genannten Auseinandersetzung mit der Wahlheimat Frankreich immer wieder Portraits Schlüsselpositionen in seinem OEuvre einnehmen.

Das künstlerisch-malerische Experiment, das dem ausgebildeten Dekorations- und Kirchenmaler technisch keine Schwierigkeiten bereitete, ihm aber künstlerisch-intellektuell enorme Möglichkeiten der Weiterentwicklung bot, war Wintersberger wichtiger als die Bedienung einer gefestigten Publikumserwartung. Entsprechend charakteristisch für sein Werk sind daher die Brüche und Widersprüche, die hierdurch entstanden sind.

Eröffnung: 18.11.2014 17:00 Uhr